Gefragt sein = sichtbar sein. Die Kunst der Selbstvermarktung ist für viele Selbständige & EPU eine Herausforderung, die rasch zum unüberwindlich erscheinenden Hindernis werden kann.

„Zähne zusammenbeißen und durch“ funktioniert bei vielen nicht. Anlässlich eines Workshops habe ich deshalb über alternative Strategien nachgedacht.

Ohne Selbstvermarktung keine Kunden

Wenn jemand wenig Erfahrung mit Kundengewinnung, falschen Vorstellungen wie es funktioniert  oder negativen Erlebnisse hat, kann die Herausforderung „Selbstvermarktung“ rasch zum unüberwindlich erscheinenden Hindernis werden.

Doch auf der anderen Seite ist klar:

wenn ein Mensch nicht von Ihnen weis, kann er nicht Ihr Kunde werden. – So gesehen kann das Hinderniss Selbstvermarktung die erfolgreiche Selbstängigkeit im Keim ersticken.

Was kann ich tun, wenn Selbstvermarktung & sichtbar zu sein nicht meine Stärke sind? War daher die zentrale Frage im Workshop „Gefragt sein = sichtbar sein“, den ich letzte Woche gehalten habe.

Ein ganz großes Danke an diese motivierte Gruppe. Die Offenheit und die Bereitschaft zum Austausch haben mich wirklich begeistert und zu diesem Artikel inspiriert.

Die Scheu „sichtbar sein“ überwinden.

Bei Gründer/innen ist mir dieses Thema sehr vertraut. Was mich zuerst erstaunt hat, war, dass es auch für erfahrenene Unternehmerinnen ein Thema ist.

Denken wir mal aufrichtig darüber nach. Wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass es Bereichen gibt, bei denen ich diese Scheu auch spüre. – Obwohl ich ein eher extrovertierter Menschen bin, dem es Freude macht mit einer Gruppe zu arbeiten.

Und wie ist das bei Ihnen? Gibt es auch Aktionen, die Ihnen leicht fallen, die sie gerne machen? Und jene bei denen Sie zögern oder sich unsicher fühlen.

Was macht den Unterschied?

Als ich darüber nachdacht wurde mir die zentrale Frage klar:

Welches Ergebnis erwarte ich?

Aktionen, bei denen ich ein positives Ergebnis erwarte, mache ich lieber und sie fallen mir leicht. Manche machen mir sogar Freude.

Wenn ich Ablehnung erwarte, bin ich viel weniger bereit hinauszugehen. Dann schiebe und schiebe und schiebe ich diese Aufgabe vor mir her.

Hier geht es um ein ganz zentrales Thema:

  • Die Befürchtung abgelehnt zu werden.
  • Die Angst, dass andere etwas Unangenehmes über mich denken könnten.
  • Die Erfahrung, wie sehr ich mich selbst kritisiere, wenn ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden bin.

Diese Angst abgelehnt oder kritisiert zu werden ist zutiefst menschlich. Ich denke, es gibt nur wenige, wahrscheinlich niemanden, der sie nicht kennt.

Die Befürchtung abgelehnt zu werden, ist oft unbewusst. Gerne tarnt sie sich als Angst „aufdringlich zu sein“, die Scheu „das eigene Licht über den Scheffel zu stellen“ oder durch Glaubensätze wie „Eigenlob stinkt“.

Oft taucht diese Unsicherheit, diese Angst genau dann auf, wenn wir etwas Neues, Ungewohntes tun wollen. Wenn wir nicht sicher sind, wie unser Gegenüber reagieren wird. Wenn wir uns unsicher fühlen, „ob wir es können“.

Das Gemeinsame an all diesen Situationen ist:

Wir erwarten eine unangenehme Reaktion, ein negatives Ergebnis.

Im Endeffekt bedeutet das, den Misserfolg bereits im Voraus zu praktizieren – ©Seth Godin. Und je öfter wir das tun, umso unausweichlicher erscheint er uns.

Was also tun?

Ändern Sie Ihre Vorstellung !

Stellen Sie sich vor, dass es so läuft wie sie möchten. Nehmen Sie sich vor jedem Gespräch oder jeder anderen Aktion ein Minute Zeit und stellen Sie sich vor, wie sie bestmöglich abläuft.

Stellen Sie sich vor einem Gespräch vor: Dass es gut läuft. Dass andere sie akzeptieren. Dass ihr Gesprächspartner/in bekommt was er/sie gerne will. Dass Sie bekommen was Sie wollen. Das dauert nur eine Minute und kann Ihr Leben verändern.

Stellen Sie sich vor: Dass Sie bei dieser Veranstaltung, die sie gleich besuchen werden, genau die richtigen Menschen kennen lernen. Dass Ihr Gesprächspartner am Telefon nett ist. Dass Menschen Ihre Mail, Ihren Blog-Artikel, Ihren Newsletter gerne lesen. Dass …

Für diese Übung brauchen Sie nicht einmal an „positive Denken“ zu glauben. Hier geht es um Ihre Selbst-Motivation. Wenn Sie Sie sich vorstellen, dass passiert was Sie möchten, ist es für Sie leichter hinauszugehen und sichtbar zu sein.

Wenn Sie mit Freude, Spaß und Leichtigkeit hinausgehen ist auch die Chance für ein positives Ergebnis größer – oder? Probieren Sie es doch einfach und lassen Sie sich überraschen.

Special für langjährige Praktiker der Misserfolgs-Prognose

Mir ist klar, dass das einfach klingt, aber für gut trainierte Anwender der Misserfolgs-Prognose schwierig umsetzbar sein kann. Falls Sie, jahrelanges oder sogar jahrzehntelanges Training in Misserfolgs-Prognose haben, ist das kein kleiner, aber ein überaus wichtiger Schritt.

Glauben Sie mir es lohnt sich! Ich kenne den Unterschied. Ich wurde von einer Großmeisterin der Misserfolgs-Prognose erzogen und habe lange daran gearbeitet mir positive Ergebnisse vorzustellen.

Mein Tipp: Beginnen Sie mit kleinen Aktionen. Mit Situationen, in denen Sie sich leicht ein positives Ergebnis vorstellen können. Bauen Sie diese positiven Vorstellungen Schritt für Schritt aus.

Was mir am meisten geholfen hat meine Gewohnheit der Misserfolgs-Prognose zu aufzubrechen war: immer wieder darüber zu lesen.

Buchtipp

– für alle die einfacher & leichter verkaufen wollen:

Eine gute Vertiefung die positive Selbstmotivation im Verkauf einzusetzen ist: „Das Minuten Verkaufstalent“. Auch wenn ich den deutschen Titel etwas unglücklich finde, kann ich Ihnen dieses Buch wärmstens empfehlen.

Das Minuten Verkaufstalent

von Spencer Johnson, Larry Wilson, Roland Hennsler, und Erik Paulsen
(Taschenbuch – 2. September 2002)
EUR 6,95

Mit sechs einfach umsetzbaren Impulsen hast du einen Coach*, eine Begleiterin*, die dir immer zur Verfügung steht, jederzeit und kostenfrei.

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